Im Rahmen des Anne Frank Tages 2021 entstanden verschiedene Hör- und Videobeiträge unserer Schülerinnen und Schüler. Einige Ergebnisse finden Sie [hier]
Unsere Lehrkräfte:
Fabian Benkowitsch
Bernhard Bogner
Johanna Eiler
Christian Fendt
Dr. Andreas Freidl M.A.
Florian Keller
Madeline Lendrich
Julian Momma M.A.
Sophia Rudolf
Sabine Zischka
Geschichte in der Schule ist mehr als das Auswendiglernen von Zahlen.
Im Umgang mit der Geschichte entwickeln die Jugendlichen Verständnis für die unter-schiedlichen Lebensformen und Mentalitäten der Menschen in vergangenen Zeiten und damit auch für fremde Kulturen der Gegenwart. Dies ist eine wichtige Voraussetzung für ihr eigenes Leben in einer von vielfältigen kulturellen Einflüssen geprägten Gesellschaft.
Bei der unterrichtlichen Arbeit erhalten die Schüler auch einen Einblick in historische Forschungsmethoden und fachspezifische Vorgehensweisen zur Erschließung der Vergangenheit. Schrittweise werden sie zur selbständigen problemorientierten Beschäftigung mit historischen Vorgängen befähigt und erlernen den reflektierten Umgang mit Geschichtsvorstellungen in Vergangenheit und Gegenwart. Sie begegnen den Formen öffentlicher Geschichts- und Erinnerungskultur und werden in die Lage versetzt, daran teilzuhaben. So wird am Gymnasium Buchloe viel Wert auf das Lernen vor Ort durch Exkursionen sowie Ausstellungsbesuche gelegt. Auch der direkte Austausch mit Zeitzeugen spielt eine bedeutende Rolle.
Aus der direkten Begegnung mit historischen Ereignissen heraus entwickeln die Schüler Möglichkeiten der eigenen Lebensorientierung, indem sie aus der reflektierten Betrachtung der Vergangenheit Prämissen für das eigene Denken und Handeln gewinnen.
Am Freitag den 05.04.2019 durften wir Schüler der Klassen 10a und 10b eine Fahrt in das Kultusministerium unternehmen. Für uns war dies eine besondere Ehre, da an diesem Programm jedes Jahr nur wenige Schulgruppen teilnehmen können.
Grundsätzlich geht es dabei hauptsächlich darum, den Schülerinnen und Schülern einen Einblick in die Politik im Bereich Kultus zu gewähren. Außerdem ist es uns so möglich gewesen Fragen zu stellen über das Schulsystem, den Sportunterricht, aber auch zum Thema Umweltschutz.
Anfangs sind die Klassen großzügig mit einem Frühstück in einem Nebengebäude empfangen worden, während Herr Müller, ein Referent des Ministeriums, den grundlegenden Aufbau und die Organisation des Kultusministeriums erläutert hat. Danach sind wir in das Büro des neuen Kultusministers Herrn Michael Piazolo geführt worden, wo sich sogar einer von uns auf den Sessel des Ministers setzen durfte. Dort wurden uns von Herrn Johannes Lindinger unsere vorbereiteten Fragen zum Thema Umweltschutz beantwortet. Dabei musste er einräumen, dass der Kultusminister, trotz der daraus resultierenden Umweltverschmutzung, einen SUV fährt, da dieser wie sein zweites Büro fungiere und er dort so sehr viele Akten lagern könne. Nach einem weiteren Fachgespräch über den Sportunterricht mit einem weiteren Referenten wurden wir in der Kantine des Kultusministeriums zu einem leckeren Mittagessen eingeladen.
Wir bedanken uns herzlich beim Kultusministerium für die Einladung und den freundlichen Empfang.
Geschichtsunterricht vor Ort: Besuch der 9. Jahrgangsstufe in der KZ-Gedenkstätte Dachau
Wenn Neuntklässler von heute sich im Rahmen des Lehrplans Geschichte mit dem Nationalsozialismus beschäftigen, sind sie nicht nur mit einer ihnen völlig fremden Welt, sondern auch mit einer fremden Sprache konfrontiert. Letztere müssen sie erlernen, um die erstere zu begreifen und im Unterricht zeigt sich immer wieder, wie fern sie den Umständen der damaligen Zeit, ihrer Denkweise und den daraus resultierenden Handlungen stehen. Deshalb ist ein Besuch der KZ-Gedenkstätte Dachau unverzichtbar, denn hier erleben die Schüler/innen die Realitäten vor Ort. Eine Führung gibt ihnen einen groben Überblick über die Ausmaße und den Aufbau des Lagers, doch erst die Berichte von Einzelschicksalen, die Besichtigung der Baracke X mit dem Krematorium und den Leichenkammern, der erst seit wenigen Jahren zugängliche Bunker mit seinen lichtlosen Häftlingszellen und Exponate wie der zu trauriger Berühmtheit gelangte Prügelbock in der Ausstellung machen das Ausmaß der Menschenverachtung sichtbar und lassen die Besucher nachdenklich zurück. Im Anschluss an die Besichtigung und den Gang durch das reich bebilderte Dokumentationszentrum sahen die Schüler den von einem amerikanischen Pressefotografen gedrehten Film über die Befreiung des Lagers durch die US Army.
Der Besuch ließ die Schüler tief beeindruckt nach Buchloe zurückkehren.
Die Fachschaft Geschichte dankt dem „Freundeskreis Gymnasium Buchloe e.V.“ ausdrücklich für die alljährliche großzügige finanzielle Unterstützung dieses unentbehrlichen Projekts.
Für die Schüler der 9. Klasse unseres Gymnasiums ist nicht nur der Besuch des Konzentrationslagers Dachau eine Pflichtveranstaltung, die tiefe Eindrücke bei ihnen hinterlässt. Die Fachschaft Geschichte bucht seit einigen Jahren auch die Besichtigung des von den Nationalsozialisten euphemistisch verklärten „Weinguts II“, Deckname für einen berüchtigten Betonbunker, in dem sich innerhalb nur eines Jahres von Mai 1944 bis Mai 1945 insgesamt 6391 Häftlinge zu Tode schuften mussten. In unterirdischen Gewölben sollte hier eine bombensichere Flugzeugfabrik gebaut werden. Die geplanten Ausmaße erscheinen auch heute noch gigantisch: auf 400 Metern Länge und fünf Etagen sollte 1944 ein Düsenjäger gebaut werden. Doch das Riesenprojekt wurde nie vollendet. Immerhin wurden 233 Meter Länge fertiggestellt, der Bunker ist 85 Meter breit und 25 Meter hoch. Das Innere wirkt noch heute beklemmend und sich die Arbeit der unterernährten, geschwächten Häftlinge in den stickigen, lichtlosen Räumen vorzustellen benimmt selbst dem heutigen Besucher noch den Atem. Auch der Gang durch die angegliederte Ausstellung mit Fotos und Zitaten der Überlebenden, von denen manche damals Jugendliche im Alter von 16 bis 18 Jahren waren, beeindruckt heutige Schüler natürlich in besonderem Maß. Nach der Führung durch einen Bundeswehrjugendoffizier wurde ein Spielfilmausschnitt aus „Band of Brothers“ gezeigt, der die Situation des Lagers bei der Befreiung durch die Amerikaner realistisch nachempfindet. Darin wird die Fassungslosigkeit der US-Soldaten der Resignation der KZ-Opfer gegenübergestellt, deren Denken nur mehr auf das Überleben ausgerichtet ist.
Anschließend besuchen die Schüler das neue Dokumentationszentrum der Erpftinger Erdhütten, die sogenannten „Tonröhrenbunker“ des Außenlagers Kaufering IV, wo ihnen Herr Manfred Deiler, Präsident der Holocaust-Gedenkstätte, Einblick in die entsetzlichen Lebensbedingungen der damals dort untergebrachten Häftlinge gab.
Im Zusammenhang mit dem Geschichtsunterricht der 9. Klasse, der den Nationalsozialismus theoretisch erklärt, hinterlassen die Besuche in Dachau und Landsberg/Igling stärkere und bleibende Eindrücke, da diese Geschichte lebendig werden lassen und so zu „Geschichte zum Anfassen“ in nächster Umgebung wird.
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