Ausstellungseröffnung "Geliebte Gabi"

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Lasst euch von der Ausstellung berühren!

Mit großer Freude konnten wir Leo Hiemer dafür gewinnen, seine Ausstellung "Geliebte Gabi. Ein Mädchen aus dem Allgäu - ermordet in Auschwitz" für das Schulzentrum Buchloe im Zeitraum vom 21.10. - 14.11.2025 in den Räumen der Mittelschule Buchloe zur Verfügung zu stellen. Ein herzliches Dankeschön an Thomas Gayer, den dortigen Rektor, der uns dankenswerterweise seine Räumlichkeiten zur Verfügung stellt.

Nachdem Gabriele Schwarz als Kind einer getauften Jüdin in unmittelbarer Nähe von Buchloe gelebt hat (1937 in Marktoberdorf geboren und in Stiefenhofen in der Obhut liebevoller Pflegeeltern aufgewachsen), ist diese Ausstellung für unsere Region allein schon vom örtlichen Bezug von unschätzbarem Wert. 

Die Ausstellung „Geliebte Gabi. Ein Mädchen aus dem Allgäu – ermordet in Auschwitz“ basiert auf den Recherchen des Autors und Filmemachers Leo Hiemer, der sich jahrzehntelang mit dem Schicksal des Mädchens beschäftigte. Konzipiert hat die Ausstellung Kuratorin Regina Gropper, die auch vor Ort ein Eröffnungsstatement abgab.

Zahlreiche Fotografien, Spielsachen und Kleidungsstücke geben Einblick in Gabis Leben. Hör- und Videostationen mit Aussagen von Zeitzeugen vertiefen die Beschäftigung mit Gabis Schicksal.

Nachdem diese Ausstellung auch auf Initiative der Fraktion der Freien Wähler durch das Bayerische Staatsministerium für Unterricht und Kultus gefördert wird, war es uns eine große Ehre, dass MdL Bernhard Pohl die Ausstellung eröffnete.

Die Ausstellung umfasst im wesentlichen fünf Stationen:
Station 1 - Augsburger Familie
Station 2 - Leben auf dem Bauernhof 
Station 3 - Schutz und Rettungsversuche
Station 4 - Abholung 
Station 5 - Gabi lebt, solange wir uns an sie erinnern 

Alle Redner betonten, dass man mit der Ausstellung berühren und das  Erinnern ermöglichen möchte. Feierlich umrahmt wurde die Veranstaltung von der schulartübergreifenden Bläserklasse zwischen Mittelschule und Gymnasium Buchloe unter Leitung von Veronika Seidl. 

Gabriele, 1937 geboren, Mutter Jüdin, Vater unbekannt - hierin besteht schon die erste Herausforderung, sich mit dieser Geschichte zu beschäftigen und seine eigene Haltung zur Geschichte zu finden, so Leo Hiemer.

Bernhard Pohl überbrachte die besten Grüße von Kultusministerin Anna Stolz. Der Freistaat Bayern hat einiges an Geld für diese Ausstellung in die Hand genommen. Warum? Pohl schlug hier den Bogen zur Politik: Warum mache ich Politik? Weil ich ein Leben in Frieden und Freiheit erhalten möchte. Er forderte auch alle Anwesenden dazu auf, tagtäglich dafür zu kämpfen, dass das Leben in Frieden und Freiheit Bestand hat.

Exemplarisch zitierte er ein Kapitel aus dem Leben von Walter Kempowski, der bei ihm als jungem Mann einen tiefen Eindruck hinterlassen hat: Es ging um zwei Brüder im Knast, weil sie angeblich Frachtbriefe ihres Vaters an die Amerikaner abgegeben hatten. Als Strafe waren sie acht Jahre in Bautzen eingesperrt. 

Aufgrund dieser Episode, die bei Pohl einen nachhaltigen Eindruck hinterlassen hat, appellierte Pohl an alle, dass unsere Art zu leben auf der Menschenwürde basieren muss und dass wir eine Pflicht haben, diese Würde zu achten und zu respektieren. Er schloss mit den Worten “Lasst euch von der Ausstellung berühren!”